MECHANISCHE VORBEHANDLUNGEN
Unerwünschte Oberflächenverletzungen, Fehlstellen und Unregelmäßigkeiten müssen vor einer anodischen Behandlung mechanisch entfernt werden. Mit der mechanischen Vorbehandlung durch Bürsten, Schleifen, Polieren und verschiedenen Strahlverfahren können unterschiedliche Oberflächeneffekte erzielt werden (Glanz, Schliff oder Mattierung).
Das Werkstück erhält durch unterschiedliche Vorbehandlungen interessante und sehr unterschiedliche Design- und Oberflächeneffekte.
Teilegrößen:
Polieren: auf Anfrage
Bürsten: 3000 x 1500 mm; auf Anfrage
Schleifen: auf Anfrage
Verschiedene Strahlverfahren: Bis zu einer Länge von 6500 mm möglich; auf Anfrage
Folgende Vorbehandlungen sind nach ÖNORM C2531 und DIN-Norm 17611 möglich:
A0 = E0 = unbearbeitet, anodisiert und verdichtet
Die anodische Oxidation wird nach dem Entfetten ohne weitere Vorbehandlung durchgeführt. Die durch die Bearbeitung bedingte Oberflächenbeschaffenheit bleibt erhalten, d. h. Riefen, Kratzer, Feilstriche, vor der Behandlung bestehende Korrosionsfehler usw. bleiben sichtbar. Weiters können vorher nicht erkennbare Oberflächenfehler sichtbar werden.
Diese Methode wird gewählt, wenn die Oberflächenbehandlung nur zum Zweck des Korrosionsschutzes dient und es sich um keine Sichtteile handelt.
A1 = E1 = geschliffen, anodisiert und verdichtet
Durch Schleifen wird eine relativ gleichmäßige, etwas stumpf aussehende Oberfläche erzielt. Etwaige Oberflächenfehler werden weitgehend beseitigt. Es wird aber kein Planschliff durchgeführt. Besonders tiefe Kratzer können somit nicht behoben werden. Je nach Schleifkorn sind nach der Behandlung grobe bis feine Schleifriefen sichtbar. Bei nicht paralleler Schleifrichtung (z. B. Rahmen) treten durch unterschiedlich gerichtete Reflexionen scheinbare Helligkeitsunterschiede auf.
A2 = E2 = gebürstet, anodisiert und verdichtet
Durch Bürsten entsteht eine gleichmäßige, helle Oberfläche – im Gegensatz zu A1. Die Bürststriche sind nach der Behandlung sichtbar. Riefen, Kratzer, Feilstriche und bereits bestehende Korrosionsfehler werden nur zum Teil entfernt. Es wird ein feiner Bürststrich erzielt. Oberflächenschäden werden nicht entfernt. Preßriefen werden entfernt.
A3 = E3 = poliert, anodisiert und verdichtet
Durch Polieren entsteht eine glänzende, blanke Oberfläche. Riefen und Kratzer, Feilstriche, bestehende Korrosions- und sonstige Oberflächenfehler werden nur bedingt beseitigt. Stegabzeichnungen können durch diese Behandlung deutlich sichtbar werden.
A4 = E4 = geschliffen, gebürstet, anodisiert und verdichtet
Diese Bearbeitungsform kombiniert die Behandllung A1 und A2. Mechanische Oberflächenfehler werden beseitigt und es wird eine gleichmäßig glänzende Oberfläche erzeugt. Riefen, Kratzer, Einschlüsse usw. sind im Gegensatz zu vorhergehenden Bearbeitungsarten nicht mehr zu sehen.
A5 = E5 = geschliffen, poliert, anodisiert und verdichtet
Diese Bearbeitungsform kombiniert die Behandllung A1 und A3. Die Oberfläche erhält ein glattes, noch stärker glänzendes Erscheinungsbild. Oberflächenfehler wie Riefen, Kratzer, Einschlüsse usw. werden entfernt.
A6 = E6 = spezialgebeizt, anodisiert und verdichtet
Eine saubere Oberfläche ist die Voraussetzung für die gleichmäßige Behandlung mit unterschiedlichen Verfahren. Deshalb müssen Verschmutzungen, Öle, Fette, Kühl- und Schleifmittel sowie Walz-, Press-, Vergütungs- und Gusshäute in der chemischen Vorbehandlung entfernt werden.
Es entsteht eine stark mattierte Aluminiumoberfläche. Oberflächenfehler wie Riefen, Kratzer, Einschlüsse usw. werden zwar ausgeglichen, aber nicht immer restlos beseitigt.